„Hühnerhaltungsformen“ – Tierschutz II

29. September 2021

Auf eine Decke, die ungefähr einen Quadratmeter groß war, hat Frau Jansen sechs Hühnerfiguren gelegt.

Wir haben erfahren, dass in der Biohaltung oder auch Ökohaltung sechs Hühner auf einem Quadratmeter leben. Jedes Huhn bekommt zusätzlich noch vier Quadratmeter Auslauffläche. Das wären zum Beispiel bei sechs Hühnern insgesamt vierundzwanzig Quadratmeter Auslauffläche. Sie bekommen Biofutter zum Essen.

Luka hat gesagt: „Wir haben gelernt, dass Hühner sich in der Nacht gerne eng aneinander kuscheln und dass sie ins Hühnerhaus gehen, um dort im Legenest ihre Eier zu legen. Ansonsten sind sie am liebsten draußen und brauchen viel Platz, um sich bewegen zu können.“

Aber es gibt neben der Biohaltung auch noch andere Haltungsformen. In der Freilandhaltung leben neun Hühner auf einem Quadratmeter. Sie haben die Möglichkeit nach draußen zu gehen und herumzulaufen. Auch hier stehen jedem Huhn vier Quadratmeter Auslauffläche zu.

Hühner, die in Bodenhaltung gehalten werden, leben in großen Hallen. Bis zu neun Hühner leben dort auf einem Quadratmeter. Sie haben nicht die Möglichkeit nach draußen auf eine Wiese zu gehen. Die Hühner sind eingesperrt. Die Bodenhaltung ist die am häufigsten vorkommende Haltungsform in Deutschland.

Die vierte Haltungsform ist die Käfighaltung, die mittlerweile Kleingruppenhaltung genannt wird. Auf einem Quadratmeter leben bis zu achtzehn Hühner in Gitterställen. Sie leben dicht aneinander gedrängt und haben keinen Platz für Bewegung.

Vor allem in der Kleingruppenhaltung, aber auch in der Bodenhaltung haben die Hühner so viel Stress, dass sie aggressiv werden und sich gegenseitig verletzen. Sie picken sich und reißen einander die Federn aus. Dies liegt daran, dass sie viel zu wenig Platz haben und sich nicht so verhalten können, wie es Hühner tun, die genügend Freiraum haben. Sie kennen noch nicht einmal Tageslicht.

Hühner lieben es auf dem Boden zu picken und zu scharren. Sie schlagen gerne mit den Flügeln und nehmen Sand- und Staubbäder. Außerdem sind sie gerne in Gebüschen unterwegs, weil sie sich dort zum Beispiel vor Greifvögeln verstecken können und unter Blättern Würmer und Insekten finden.

Anschließend hat uns Frau Jansen erklärt, dass man an der ersten Zahl, die auf einem Ei aus dem Supermarkt oder dem Bioladen steht, erkennen kann, aus welcher Haltungsform das Ei stammt.

Die „0“ steht für Biohaltung. Die „1“ steht für Freilandhaltung, die „2“ für Bodenhaltung und die „3“ für Kleingruppenhaltung (auch bekannt als Käfighaltung).

Lars hat gesagt: „Wenn man herausfinden möchte, woher die Eier kommen, dann kann man auch auf der Internetseite www.was-steht-auf-dem-ei.de nachschauen.“

Es gibt aber noch mehr Zeichen auf einem Hühnerei. Die beiden Großbuchstaben zeigen an, aus welchem Land das Ei stammt. „DE“ steht für Deutschland. „NL“ steht für die Niederlande und „BE“ für Belgien. Natürlich gibt es noch viele andere Länder. Die weiteren Zahlen stehen für die Legebetriebsnummer und die Stallnummer.

Hühnereier werden in vielen Lebensmitteln verarbeitet. Darüber denkt man häufig gar nicht nach. Frau Jansen hat uns verschiedene Lebensmittel mitgebracht, die wir uns zusammen angeschaut haben. Unsere Aufgabe war es, anhand der Zutatenliste herauszufinden, ob in dem Lebensmittel Ei verarbeitet wurde oder nicht.

Wir haben herausgefunden, dass in sehr vielen Lebensmitteln Ei verarbeitet ist. Das steht dann auch auf der Zutatenliste. Rebecca hat gesagt: „Auf den Keksen steht, dass Trockeneipulver drin ist.“

Auf dieser Liste steht aber nicht, ob die Eier von Hühnern aus Freiland-, Boden- oder Kleingruppenhaltung stammen. Nur bei Bioprodukten kann man davon ausgehen, dass Bioeier verwendet wurden.

Tim hat gesagt: „Auf diesem Produkt steht vegan. Da weiß man sofort, dass dort kein Ei drin. Denn vegan bedeutet, dass nichts, was von Tier kommt, verarbeitet wurde.“

Frau Jansen hat für uns ein Eierspiel vorbereitet. Es gab zweiunddreißig unechte Eier. Immer acht Eier waren aus einer Haltungsform. Das konnte man an der Beschriftung „0“, „1“, „2“ oder „3“ erkennen. In Zweier- oder Dreierteams mussten wir die Eier in Eierkartons sammeln, die aus einer Haltungsform stammen.

Auf den Eiern standen auch Silben oder Buchstaben, aus denen wir einen Lösungssatz bilden sollten. Der Satz war immer passend zur Haltungsform. Wir haben alle Lösungssätze herausgefunden.

Biohaltung: „Ich habe am meisten Platz.“

Freilandhaltung: „Ich darf nach draußen.“

Bodenhaltung: „Ich komme nie nach draußen.“

Kleingruppenhaltung: „Ich habe am wenigsten Platz.“

Ein wichtiger Merkspruch, den wir jetzt von Sandra Jansen kennen, heißt: „Augen auf beim Eierkauf!“

Was man nie vergessen sollte: Alle Hühner, egal aus welcher Haltung, werden spätestens nach zwei Jahren geschlachtet, weil sie dann nicht mehr genügend Eier legen.

Zum Abschluss haben wir noch eine Runde „Hühnerbingo“ gespielt. Das hat Spaß gemacht!