Station 7: Lesesteinhaufen  

An dieser Stelle zwischen Bienenhaus und Bachlauf sammeln wir seit vielen Jahren verschiedene Steine, die wir im Schulgarten oder am Schulweg gefunden haben.

Jeder Stein sieht anders aus. Einer ist glatt und rund, ein anderer rau und eckig, wieder ein anderer glitzert oder funkelt. Im Laufe der Zeit wird der Steinhügel immer größer.

So ein locker aufgeschichteter Steinhaufen entwickelt sich wegen der vielen Lücken nach und nach zu einem guten Lebensraum für kleine Tiere und Pflanzen.

Für den Kern kann man auch Bauschutt oder Ziegel verwenden, darüber sehen Natursteine besser aus.

In den kleinen Höhlen zwischen den Steinen wohnen gerne Insekten, Eidechsen, Erdkröten oder Spitzmäuse.

An schattigen Stellen können sich sogar Flechten, Moose oder Farne ansiedeln.

Manchmal entdecken wir in den Kalksteinen, die aus dem Sauerland stammen, interessante Versteinerungen von Muscheln oder Schwämmen aus einem viele Millionen Jahre alten Urzeitmeer. Das ist dann wie ein Blick in die Vergangenheit unserer Erde.

Spinnen lieben Lesesteinhaufen

Seit vielen Jahren beobachten wir, dass sich im Steinhaufen viele Spinnen versammeln. Besonders gerne lebt dort die Zebraspringspinne (Salticus scenicus), die nur 4 bis 7 Millimeter groß wird. Sie lauert zwischen den Steinen auf Beute. Kommt die Beute näher, zum Beispiel ein kleines Insekt, dann springt die Spinne aus einer Entfernung von bis zu 5 Zentimetern auf ihre Beute und tötet sie mit einem Giftbiss.

Zebraspringspinnen haben eine schwarz-weiße Körperzeichnung, daher auch ihr Name. Sie leben besonders gerne in trockener und sonniger Umgebung. Dazu eignet sich der Steinhaufen sehr gut, da die Sonnenstrahlen die Steine erwärmen.

Interessante Neuigkeiten von den Spinnen

Alle Spinnen auf der Welt vertilgen pro Jahr zusammen zwischen 400 und 800 Millionen Tonnen Kleinsttiere. Das haben Forscher aus Deutschland, Schweden und der Schweiz hochgerechnet, wie sie im Fachmagazin „The Science of Nature“ schreiben. Zum Vergleich: Alle Menschen weltweit essen zusammengenommen etwa 400 Millionen Tonnen Fleisch und Fisch im Jahr. Ihre Erkenntnisse, so die Forscher, unterstrichen die wichtige Rolle der Spinne in der Natur. Vor allem in Wäldern verhindere sie viele Insektenplagen.

Aufgrund ihrer Auffälligkeit und weit verbreiteten Bekanntheit wurde die Zebraspringspinne von der Arachnologischen Gesellschaft (AraGes) zur Spinne des Jahres 2005 gewählt.

Wissenswertes über die Tiere und Pflanzen des Jahres erfährst du an der Station 19.

Hier kannst du die Station 7 als PDF herunterladen: Station 7 Lesesteinhaufen